Heilpädagogisches Reiten bezeichnet die ganzheitliche Förderung durch intensiven Kontakt zum Pferd.
Was bringt die Reitpädagogik an Vorteilen mit sich? ☀️
Der Kontakt auf und mit dem Pferd fördert das Selbstbewusstsein und die Körperwahrnehmung. Die Bewegungen auf dem Pferd stimmulieren den Muskeltonus. Außerdem wird durch spielerische Körperübungen auf dem Pferd die Konzentrationsfähigkeit und Kondition gesteigert.
Da ich ein ganzheitliches Konzept verfolge, werden Teile der Einheit mit Aufgaben am Stall gefüllt. Dadurch wird ein Verantwortungsbewusstsein erarbeitet und das Verständnis für Grundbedürfnisse von Lebewesen geschaffen.
In den Gruppensettings werden außerdem Teambildende Maßnahmen durchgeführt.
Individuell können Schwerpunkte in der Förderung erkannt und erarbeitet werden.
Die Begegnung mit dem Pferd ermöglicht fundamentale Selbst- und Beziehungserfahrungen. Menschliche – oft verletzte und abgewehrte – Grundbedürfnisse werden wachgerufen. So ist der Wunsch nach Nähe und Verbundenheit durch das Berühren des warmen Pferdekörpers wieder spürbar. Die Fähigkeit zu fühlen, sich anzulehnen, wird gefördert, und oft entsteht auf rein sinnlicher, vorsprachlicher Ebene Raum für eine Affektabstimmung, wie sie in der ganz frühen Mutter-Kind-Beziehung erlebt wird. Die entwicklungspsychologisch bedeutsame Erfahrung des Getragenwerdens ist gerade in der heutigen Zeit, in der viele Menschen unter hohem Leistungsdruck stehen, heilsam.
Neben der Wahrnehmung und Integration von oft unbewussten, regressiven Wünschen führt der Kontakt zu einem Pferd den Menschen in sein Gleichgewicht. Er fördert schon rein körperlich Aufrichtung und Balance und damit innere Voraussetzungen, um auch aggressiven Bedürfnissen adäquat Ausdruck verleihen zu können: Klare Willensäußerungen, wie Richtungsanweisungen oder räumliche Grenzsetzungen, auf die das Pferd unmittelbar, doch stets ohne Wertung reagiert. Pferde sind Flucht- und Herdentiere. Als Fluchttiere verfügen sie über eine hochdifferenzierte Wahrnehmung und registrieren kleinste Körpersignale, Stimmungsschwankungen, Änderungen im sozialen Gefüge.
Die Arbeit mit einem Pferd bedeutet das Wiedererleben der eigenen Körpergrenzen und das Wiederentdecken oft verschütteter Ressourcen
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.
Während die Kinder im Alltag oftmals auf Unverständnis stoßen und als störend empfunden werden, bietet das heilpädagogische Reiten eine Möglichkeit, ein positives Erlebnis mit Förderung zu schaffen. Ein Pferd begegnet dem Menschen stets wertfrei, es spiegelt dem Kind sein aktuelles Verhalten ehrlich, sodass das Kind die Möglichkeit hat eine direkte Rückmeldung des Tieres zu bekommen.
Dabei leistet die Reittherapeutin verbale Unterstützung. Das Pferd wird instrumentalisiert und, anders als oftmals im Alltag, das Verhalten intuitiv, intrinsisch angepasst und nicht verboten.
Auch die Bewegungen des Pferdes während der Reiteinheit wirken beruhigend. Hinzu kommt, dass die Settings draußen statt finden und eine naturnahe Umgebung bieten in der das Kind sich bewegen kann.